In der Cannabis-Pflanze sind über 480 bekannte Wirkstoffe enthalten. Rund 80 dieser Wirkstoffe sind ausschließlich in Cannabis zu finden und werden als sogenannte Cannabinoide bezeichnet. Sie interagieren mit verschiedensten Rezeptoren im menschlichen Körper und können daher zahlreiche Prozesse insbesondere im Gehirn und Nervensystem beeinflussen oder initiieren (Lesen Sie dazu: Das Endocannabinoid System). Die zwei am häufigsten vorkommenden und aufgrund ihrer Wirkspektren bekanntesten Cannabinoide sind THC und CBD.
Genauer gesagt handelt es sich hierbei um Delta9-Tetrahydrocannabinol (THC) sowie Cannabidiol (CBD). Allerdings könnten sowohl die Wirkungsweisen als auch die rechtliche Lage rund um die beiden Stoffe kaum unterschiedlicher sein. Es stellt sich also die Frage: Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?
Cannabinoide allgemein können sich in den verschiedensten Bereichen unterscheiden. Sie bestehen aus verschiedenen Verbindungen, lösen verschiedene Mechanismen im Organismus aus und sind unter anderem deshalb unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen unterworfen.
THC vs CBD: Die psychoaktive Wirkung
Die zwei besten Beispiele hierfür sind CBD und THC. Beide Produkte erfreuen sich aufgrund ihrer jeweiligen Wirkspektren hoher Beliebtheit bei ihren Anwendern und könnten doch kaum unterschiedlicher sein. Den meisten Menschen ist wohl das Cannabinoid THC bekannt. Es handelt sich hierbei um eine Verbindung, die psychoaktiv und berauschend wirken kann, den Anwender also zu einem sogenannten „High“ verhilft.
CBD hingegen löst kein High aus, besitzt aber unzählige andere Wirkungsweisen auf den Körper. Um den Unterschied zwischen CBD und THC deutlich zu machen, werden im Folgenden daher beide Cannabinoide genauer betrachtet.
THC
THC ist das am häufigsten in der Cannabispflanze vorkommende Cannabinoid. Die Anwendung von THC-reichen Produkten ruft beim Anwender eine berauschende Wirkung hervor und beeinflusst die Psyche. THC ist deshalb als psychoaktiv eingestuft. Die Wirkung des Stoffes kann je nach Person und Dosierung variieren. Am Häufigsten sind hierbei Euphorie, Entspannung, Appetitanregung sowie Müdigkeit zu beobachten. THC kann allerdings auch stark schmerzlindernd wirken.
In den meisten Ländern der Welt inklusive Deutschland sind THC-reiche Produkte aufgrund des Potentials zu Sinnesveränderungen und anderen Nebenwirkungen als Betäubungsmittel eingestuft. Ihr Besitz und Verkauf ist daher illegal. THC kann allerdings bei verschiedenen Krankheitsbildern auch medizinisch wertvoll sein. Aus diesem Grund steigt die Zahl der Länder, die die Nutzung von THC zu medizinischen Zwecken unter bestimmten Einschränkungen erlaubt.
In Deutschland können in besonderen Fällen THC-reiche Produkte durch entsprechende Fachärzte verschrieben und durch Apotheken ausgegeben werden. Die Anzahl der möglichen legalen Nutzer ist hierbei aber sehr gering und der Erwerb für den Patienten sehr kostspielig.
CBD
CBD ist das am zweithäufigsten in der Cannabispflanze vorkommende Cannabinoid. Im Gegensatz zu THC ist CBD allerdings als nicht-psychoaktiv eingestuft. Zwar kann CBD (positive) Auswirkungen auf den Gemütszustand und die Psyche von Anwendern haben, allerdings wird durch die Einnahme von CBD keine berauschende Wirkung erzielt. Im Gegenteil: CBD besitzt die Eigenschaft, der Wirkung von THC entgegenzuwirken und somit bei der gleichzeitigen Einnahme beispielsweise das „High“ zu verringern beziehungsweise zu neutralisieren.
In den letzten Jahren ist die Forschung sehr an Cannabidiol interessiert, nicht zuletzt aufgrund seiner enormen medizinischen Potentiale. Es wird vermutet, dass CBD bei einer Vielzahl von Krankheiten und Symptomen lindernd beziehungsweise heilend wirken kann. So könnte CBD zum Beispiel bei Krankheiten wie Schizophrenie, Angstzuständen und Depressionen, Entzündungskrankheiten und vielen mehr helfen. Da CBD als nicht-psychoaktiv gilt ist sind entsprechende Produkte zudem in Deutschland und auch den meisten anderen Ländern der Welt legal zu erwerben.
Fazit: Unterschied in der Wirkung und im legalen Status
Der Unterschied zwischen THC und CBD liegt also sowohl in ihren Wirkungsweisen, als auch in ihrem legalen Status. In der Medizin wird von Experten oft auch die kombinierte Nutzung beider Stoffe empfohlen. In Deutschland ist dies aber rechtlich beschränkt. So liegt die Grenze für den THC-Gehalt von frei verkäuflichen (CBD-)Produkten bei 0,2%. Produkte mit höherem THC-Gehalt sind verschreibungs- und apothekenpflichtig.
Aber auch die frei verkäuflichen CBD-Produkte können bei diversen Beschwerden helfen und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Auch die Forschung hat die enormen Potentiale erkannt und beschäftigt sich immer intensiver mit dem Cannabinoid, was immer wieder zu neuen Erkenntnissen fühlt.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.
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