Ähnlich, wie in der Schweiz, verhält es sich gesetzlich mit dem Cannabidiol auch in Österreich. Jedoch scheint die einst so liberale Drogenpolitik jetzt zu kippen.

Der Grund: Nachdem CBD im Jahr 2018 auch in Österreich an großer Beliebtheit gewonnen hat, fordert nun die österreichische Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein ein Verbot von CBD in Lebensmitteln und Kosmetik-Artikeln. Konkreter fordert Sie, dass in Österreich nur noch CBD in Blütenform verkauft werden darf und alle Cannabidiol Lebensmittel und Kosmetika vom Markt genommen werden sollen.

Davon betroffen sind der freie Handel, der Konsum und der Besitz. Dieser Beschluss, der bislang noch nicht in Kraft getreten ist, hat einen regelrechten Aufschrei in Österreich hervorgerufen. Im Fokus steht hierbei aber ausschließlich das medizinische Hanf und dessen Extrakt, das CBD.

Hauptbestandteil der Forderungen sind die belegbar medizinischen Heilungsmöglichkeiten diverser Krankheitsbilder eben durch CBD, die auch sorgfältig in der Online-Petition mit aufgelistet werden. Deutlich einverstanden hingegen zeigt sich der bürgerliche Gesetzesentwurf mit den bestehenden THC-Gesetzen des österreichischen Parlamentes. Ganz klar ist, dass CBD so in Österreich keineswegs mit der eigentlichen Droge in Verbindung gebracht wird. Zumindest nicht vom Volk. Da sich das europäische Parlament immer noch damit schwer tut, CBD gesetzlich von Marihuana zu isolieren, scheint sich Österreich mit seiner Hammermethode nun endgültig von der juristischen Unklarheit trennen zu wollen. Bislang hält sich aber das österreichische Parlament, was das Cannabis betrifft, an die allgemeinen Gesetzesvorgaben der EU und die der Schweiz. Aber selbst diese scheinen immer noch nicht klar definiert zu sein.

Europa tut sich weiterhin also schwer, das CBD als reines Nebenprodukt der Hanfpflanze an sich zu betrachten. Beinahe scheint es so, als würde man darauf warten, bis ein EU-Staat ein vertretbares Gesetz verabschiedet, um dieses dann in der EU in die Allgemeingültigkeit übergehen zu lassen.

CBD in Österreich – Die aktuelle Lage

Bislang hält sich Österreich an die EU-Gesetze und an die der Schweiz, was das CBD betrifft. Noch ist der Handel und Konsum bis zu einem THC-Gehalt von 0.3 Prozent legal. Meistens sind diese noch als Nahrungsergänzungsmittel registriert, aber vermehrt wechseln die Hersteller auf eine Registrierung als Aromaöl oder dergleichen.

CBD in Österreich – Ein Ausblick

Wird das oben im Text beschriebene Gesetz verabschiedet, wird sich für das Cannabidiol in Österreich grundlegendes ändern. Der Anbau von kastriertem Hanf, also Faserhanf ohne Blüten, wird weiterhin erlaubt sein. Der Anbau von medizinischem Hanf, ungeachtet des THC-Gehalts, wird hingegen verboten sein. Wird CBD tatsächlich mit auf die Liste der Suchtmittel aufgenommen, so wird allein schon der Besitz vom Cannabidiol strafbar sein. Und das ganz gleich, in welcher Form.

Weiter wird durch das kommende Gesetz auch das THC-Gesetz verschärft. Hier könnten Frankreich und Polen juristische Vorbilder darstellen, wo sehr strenge THC-Gesetze herrschen.

Eine weitere Gefahr bestünde in der EU für das Nutzhanf. Grenzübergreifend könnte das österreichische Gesetz dahingehend überschwappen beziehungsweise sich durchsetzen, dass in der EU allein der Anbau von Nutzhanf verboten wäre. Dies sollte dann bestätigt werden, sobald in einem Hanfprodukt eine messbare Spur von THC zu finden ist. Da selbst Gewebestoffe, die aus Hanffasern hergestellt werden und einen minimalen THC-Gehalt vorweisen, mag man sich vorstellen, wie erst das CBD betrachtet würde. Da CBD aus der Hanfpflanze gewonnen wird, wird es sozusagen als potenzielles Suchtmittel angesehen. Und das wäre das Aus für das CBD in Österreich. Erlaubt wäre am Ende dann nur die Hanfpflanze ohne Blüte als reine Dekoration für die Fensterbank.

Fazit

Es bleibt in Österreich spannend um das CBD. Da sich das österreichische Hanf-Institut ganz klar gegen das Gesetz des Parlaments ausspricht und die Initiative des Volkes einen großen Einfluss zu haben scheint, kann es passieren, dass sich die Gesetzeslage auch wieder lockern wird.

Der Vorschlag der Politikerin bleibt jedoch fragwürdig, da es keinen Sinn macht, CBD-haltige Produkte zu verbieten aber dennoch CBD Blüten zu erlauben.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Vorschlag durchsetzen wird.

Ist CBD legal in Deutschland?

Ist CBD legal in der Schweiz?

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.