Der heutigen Forschung sind mehr als 480 verschiedene in der Cannabispflanze enthaltene Wirkstoffe bekannt. Mehr als 80 dieser Stoffe können ausschließlich in der Cannabispflanze gefunden werden, weshalb diese als sogenannte Cannabinoide bezeichnet werden. Cannabinoide können sich anhand ihrer Wirkungsweise, Häufigkeit ihres Vorkommens und der Möglichkeit ihrer Gewinnung teilweise stark unterscheiden.
Diese Ratgeberseite beschäftigt sich vor allem mit dem Cannabinoid „Cannabidiol„, besser bekannt unter der Abkürzung CBD. Menschen die sich vermehrt mit dem Thema CBD und seiner Gewinnung beziehungsweise Herstellung beschäftigen stoßen allerdings auch immer wieder auf die Abkürzung CBDa. Viele fragen sich deshalb zurecht ob es sich dabei um ein und denselben Stoff handelt und wenn nicht, worin der Unterschied zwischen CBD und CBDa liegt.
Sowohl bei CBD als auch bei CBDa handelt es sich um einzigartige Cannabinoide, also Wirkstoffe die nur in der Cannabispflanze vorkommen beziehungsweise aus ihr resultieren. Während CBD den meisten Cannabis-Interessierten ein Begriff ist und entsprechende Produkte in vielfältigen Formen in Deutschland erwerblich sind, ist der Stoff CBDa bisher weitestgehend unbekannt.
CBDa = saure Vorstufe von CBD
Einfach ausgedrückt kann man sagen, dass es sich bei CBDa um die saure (oder auch azidische) Form beziehungsweise Vorstufe von CBD handelt. Das „a“ in der Abkürzung steht hierbei also für „Acid“, wobei es sich um das englische Wort für „Säure“ handelt. Beim Wachstum der Cannabispflanze wird ausschließlich CBDa produziert. CBD selbst kann erst im Nachhinein aus der Pflanze gewonnen beziehungsweise erzeugt werden. CBDa ist also die natürlich vorkommende Form von CBD innerhalb der unbehandelten Pflanze.
Decarboxylierung – Aus CBDa wird CBD hergestellt
Die Gewinnung von CBD aus CBDa kann durch sogenannte Decarboxylierung erfolgen. Dabei wird das saure CBDa durch Erhitzung in den nicht-sauren Stoff CBD umgewandelt. Dies kann zum Beispiel durch Rauchen, Verdampfen oder auch Kochen erfolgen.
Wirkungsweise – CBDa gilt als „inaktiv“
CBD wurde in der nahen Vergangenheit eindringlich erforscht und auch heute kommt es regelmäßig zu neuen Erkenntnissen, die die bekannten Wirkungsweisen des vielfältigen Cannabinoids erweitern. CBDa hingegen wird in der Regel als „inaktiv“ angesehen und bleibt deshalb bisher relativ unerforscht und findet eher wenig Beachtung.
In der nahen Vergangenheit wächst allerdings das Interesse daran, Cannabispflanzen zu entsaften, also kalt zu pressen. Es ist daher für viele interessant, inwiefern CBDa trotzdem Anwendung finden kann und in welchen Bereichen es sinnvoll sein kann diese Rohform des Cannabidiols zu verwenden.
CBD & CBDa – entzündungshemmend und nicht-psychoaktiv
Beiden Stoffen ist gemein, dass sie nicht-psychoaktiv sind und somit ihre Anwendung kein „High“ erzeugt. Inwieweit sich die Wirkungsweisen der beiden Stoffe unterscheiden oder diese übereinstimmen ist schwer zu beurteilen, da bisher nur wenige Studien zum Thema CBDa vorliegen.
Die wenigen vorhandenen Studienergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass auch CBDa durchaus entzündungshemmend wirken kann. Auch Studien zur Anwendung von CBDa zur Wachstumsminderung von Krebszellen wurden angefertigt mit teilweise vielversprechenden Ergebnissen. Die Zahl der Forschungen in diesem Gebiet ist allerdings wie gesagt sehr gering und somit die Aussagekraft der bisherigen Ergebnisse fragwürdig. Die meisten Wissenschaftler sind sich bisher aber einig, dass die Wirkungskraft von CBD deutlich höher ist als die ihrer sauren Vorstufe. Nicht zuletzt aus diesem Grund steht die nicht-saure Form zumeist im Fokus.
Die Aussage, dass CBD die wirkungsstärkere Form von Cannabidiol ist wird unter anderem durch die Studie „Antitumor Activity of Plant Cannabinoids with Emphasis on the Effect of Cannabidiol on Human Breast Carcinoma“ des britischen Doktors McAllister gestützt. Bei dieser Studie zur Wirkung von Cannabinoiden (einschließlich CBD, CBDa, THC und CBG) wurde festgestellt, dass bei der Bekämpfung von Brustkrebs CBD die größten Potentiale aufweist. CBDa hingegen war in dieser Studie das Schlusslicht.
Fazit
Den Unterschied zwischen CBD und CBDa auszumachen ist insgesamt also nich so leicht. Fest steht, dass CBDa die vermutlich schwächer wirkende, saure Vorstufe des allseits beliebten CBD ist. Die genauen Wirkungsweisen und -stärken gilt es allerdings noch durch vermehrte Forschung zu bestimmen. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass in naher Zukunft weiterhin eher im Bereich CBD als vielversprechenderes Cannabinoid geforscht wird.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.
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