Schon seit längerem ist das Verschreiben von medizinischen Cannabisprodukten durch Ärzte in Deutschland erlaubt. Zu verdanken ist dies unter anderem dem dafür erlassenen Medizinalhanfgesetz, in dem reguliert ist, in welchen Fällen THC-haltige Hanfprodukte als alternative Medizin eingesetzt werden dürfen.

Im letzten Jahr hat sich jedoch schnell gezeigt, dass die Nachfrage die Erwartungen um einiges übersteigt, denn es kam immer wieder zu Lieferengpässen. Die ‚Rheinische Post‘ hat aus diesem Grund vor Kurzem eine Studie veranlasst, bei der Sie bei den drei größten Krankenkassen Barmer, AOK und TK nach entsprechenden Zahlen gefragt hat. Das Ergebnis ist selbst für Experten überraschend. So haben die Nachforschungen der Lokalzeitung ergeben, dass im letzten Jahr mehr als 13.000 Anträge auf das Verschrieben von medizinischen Cannabisprodukten eingegangen sind.

Angesichts dessen, dass Experten im Vorhinein eine Größenordnung von 700-1.000 geschätzt hatten, ist dies enorm. Eine weitere Überraschung: Von den 13.000 Anträgen wurden rund 60% genehmigt. Rund die Hälfte der Anträge fiel dabei allein auf die AOK, welche über 4000 der bei Ihr eingegangenen 7600 Anträge genehmigte. In diesem Bereich ist also ein durchaus positiver Fortschritt zu verzeichnen. Das Problem der Versorgung ist dadurch jedoch noch lange nicht gelöst.

Der Anbau von medizinisch nutzbarem Hanf, also von Hanf mit einem THC-Gehalt der deutlich über dem von Nutzhanf lieg, ist in Deutschland sehr streng reguliert und entsprechend gibt es derzeit schlichtweg nicht genügend Unternehmen, die sich mit der Produktion dessen befassen. Profiteure dieser strengen Gesetze sind derzeit eher im Ausland agierende Unternehmen. Viele Landwirtschaftsunternehmen in Dänemark beispielsweise wittern große Gewinne und satteln derzeit teilweise komplett auf den Anbau von Cannabis um. Auch Länder wie Kanada, Israel, Holland oder Australien versuchen sich Ihren Teil vom Kuchen zu sichern. Nur die deutsche Wirtschaft wird wie es aussieht in naher Zukunft eher weniger vom Boom des Cannabis als Medizin profitieren. Es scheint also an der Zeit, auch in diesem Bereich die aktuellen Gesetze anzupassen

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.