Cannabidiol (besser bekannt unter der Abkürzung CBD) erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit und auch in der Forschung wird sich heute in zahlreichen Studien mit dem wundersamen Wirkstoff der Cannabispflanze beschäftigt. Doch woher wissen wir heute überhaupt über die Existenz des Cannabinoids? Die Antwort auf diese Frage liefert ein Einblick in die Geschichte des CBD:

Die Wirkung der Cannabispflanze wird in vielen Teilen der Welt bereits seit Jahrhunderten geschätzt. Allerdings war die chemische Zusammensetzung der Pflanze bis in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts weitestgehend unbekannt und die Anwender erfreuten sich lediglich der Gesamtwirkung, die beispielsweise beim Rauchen bestimmter Pflanzenteile auftritt.

1940 – Cannabidiol wird entdeckt

Die Entdeckung und erstmalige Extrahierung von CBD aus der Cannabispflanze wurde im Jahr 1940 durch eine Gruppe von Chemikern der Universität Illinois in den USA in einem entsprechenden Fachartikel veröffentlicht. Ohne weitgehende Forschungsergebnisse stuften die Wissenschaftler den Stoff damals allerdings zunächst als giftig ein und schlossen eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper aus. Nichtsdestotrotz war dies der erste bedeutende Meilenstein in der Geschichte des Cannabidiols (CBD).

1963 – Synthese von THC und CBD

Auf diese Entwicklung folgten jedoch über 20 Jahre, in denen sich kaum jemand ernsthaft mit dem Stoff CBD auseinandersetzte. Seine Zusammensetzung und Wirkungsweise blieb daher zunächst weitestgehend unerforscht. Erst im Jahr 1963, also 23 Jahre nach der Entdeckung des Cannabinoids gelang es dem Chemiker Raphael Mechoulam der Hebräischen Universität in Jerusalem die chemische Zusammensetzung zu ermitteln. Der gleichen ihn umgebenden Forschungsgruppe gelangte es ein Jahr später im Übrigen erstmals das heute noch bekanntere Cannabinoid THC zu isolieren. Die Synthese von THC und CBD war daraufhin nur eine Frage der Zeit. Diese Gruppe an Forschern und Chemikern wird deshalb heute als Wegebener für die Forschung im Bereich Cannabinoide bezeichnet.

1973 – Medizinisches Potential wird entdeckt

Nichtsdestotrotz dauerte es weitere 10 Jahre, bis im Jahr 1973 die Verringerung von Epilepsie-Symptomen bei Tieren durch ein brasilianisches Forscherteam nachgewiesen werden konnte. Einige Jahre später erfolgte dir Übertragung des Versuchs auf menschliche Patienten – teilweise mit Erfolg. Kurz darauf wurde ebenfalls die angstlösende Eigenschaft von CBD erkannt, welche sich noch heute zum Beispiel bei Patienten mit Angststörungen zunutze gemacht wird.

Auf diese Entdeckungen hin folgten weitreichende Untersuchungen bezüglich der möglichen medizinischen Wirkungsweisen von CBD. So wurde noch während der 70er Jahre das Potential zur Nutzung bei der Behandlung von Übelkeit und Schlafstörungen entdeckt. Zur gleichen Zeit wuchs aber auch das Interesse am heute noch bekannteren Cannabinoid THC und so geriet CBD in der Forschung in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten etwas in Vergessenheit.

Bis 1995 – Antipsychotische Wirkung wird aufgezeigt

Trotzdem forschten Mechoulam und seine Kollegen weiter im Bereich CBD und so konnten sie Anfang der 80er Jahre zum ersten Mal das antipsychotische Potential von CBD entdecken. Bis zur offenen Verabreichung an Patienten dauerte es allerdings abermals mehr als 10 Jahre bis ins Jahr 1995.

Ende der 80er Jahre gelang es zudem Wissenschaftlern das Endocannabinoidsystem im menschlichen Körper zu entdecken, was den Weg für weitreichende Forschungen im Bereich Cannabinoide ebnete. Es folgten zahlreiche weitere Entdeckungen, die auf ungeahnt weitreichende Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis beziehungsweise CBD als Medizinprodukt hindeuteten. Insbesondere die Wirkung als Antioxidationsmittel konnte mehrmals nachgewiesen werden.

Ab 2000 – Cannabis wird legal (USA)

Nicht zuletzt aufgrund solcher Studien entspannte sich in einigen Teilen der Welt zudem die rechtliche Lage rund um Cannabis. Demokratische Wahlen in Alaska, Oregon und Washington (USA) ermöglichten die Legalisierung von medizinischem Cannabis und die Firma GW Pharmaceuticals erhielt als erstes eine Lizenz für die Herstellung des Medikaments Sativex, welches CBD und THC enthält und zur Behandlung von Multipler Sklerose eingesetzt wird.

Heute – CBD kommt auf den deutschen Markt

Heute ist der Verkauf und Besitz von Cannabisprodukten in einigen Teilen der Welt bereits uneingeschränkt erlaubt, in noch mehr Teilen zudem zu medizinischen Zwecken legal. Die Forschungsarbeit der letzten siebzig Jahre hat also dazu geführt, den Ruf von CBD stark zu verbessern. Produkte, welche isoliertes CBD enthalten sind deshalb heutzutage in den meisten Ländern der Welt frei verkäuflich und vollkommen legal. Dies zeigt wiedermal, dass Unwissenheit und daraus resultierende Ablehnung durch intensive Forschung bekämpft werden können.

Die Geschichte des CBD ist also noch lange nicht beendet und in der Zukunft ist von weiteren Erkenntnissen und rechtlichen Lockerungen auszugehen.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.