In der Vergangenheit war das Thema Cannabiskonsum und männliche Fruchtbarkeit oft im Zentrum zahlreicher klinischer Studien und Untersuchungen. In den meisten Fällen kamen diese zum Ergebnis, dass sich der regelmäßige Konsum von Cannabiserzeugnissen negativ auf die Zeugungsfähigkeit von Männern auswirken könnte. Vor kurzem erschien nun eine weitere klinische Studie aus den USA. Diese kam jedoch zu einem überraschenden Ergebnis.

Als das US-Forschungsteam des „Massachusetts General Hospital“ in Boston und der „Harvard School of Public Health“ mit ihrer Studie begannen, erwarteten es mehr Klarheit darüber zu erlangen, wie sehr und warum sich Cannabis negativ auf die männliche Fruchtbarkeit auswirken kann. Die meisten Studien in der Vergangenheit wiesen nämlich bereits darauf hin. Sie untersuchten daher die Daten von insgesamt 662 männlichen Probanden, welche in den Jahren 2000 bis 2017 in Kinderwunsch-Zentren Hilfe gesucht hatten. Im Gegensatz zu bisherigen Studien wurde hier jedoch nicht nur zwischen Cannabiskonsumenten und Nicht-Konsumenten unterschieden. Auch die wöchentlich konsumierte Menge und die Tatsache, ob in der Vergangenheit konsumiert wurde, wurden hier berücksichtigt. Das Ergebnis war nun für viele überraschend.

Link zur Studie

Die Auswertung aller Daten ergab, dass Männer, welche hin und wieder (1-2 Mal pro Woche) Cannabis konsumieren, sowohl über mehr Testosteron verfügten als auch eine höhere Spermienzahl aufwiesen. Die Werte für ehemalige Cannabiskonsumenten waren hier interessanterweise sehr ähnlich. So liegt die durchschnittliche Spermienzahl bei diesen beiden Gruppen bei ca. 63 Millionen. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Nicht-Konsument verfügt über ca. 45 Millionen Spermien.

Es weist also einiges darauf hin, dass ein moderater Cannabiskonsum sogar positiven Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit haben könnte. Ein starker (täglicher) Konsum gilt jedoch weiterhin als schädlich.

Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass es sich hierbei noch nicht um ausreichend viele Daten handelt, um von einem direkten Zusammenhang sprechen zu dürfen. Es bedarf hier einiger weiterer Untersuchungen. Auch die Auswirkung einzelner  Cannabinoide wurde hier nicht untersucht. So wäre es vor allem auch interessant zu erfahren, ob CBD überhaupt Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Mannes hat. Zusätzlich gilt zu erwähnen, dass die Testosteronmenge und die Spermienzahl eines Mannes bei weitem nicht die einzigen Faktoren sind, die es in einer ganzheitlichen Betrachtung zu berücksichtigen gilt. Die Studie ist jedoch allemal sehr interessant und scheint bisheriges „Wissen“ widerlegen zu können.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.