Erst vor zweieinhalb Jahren wurde der Handel mit CBD-Produkten in Italien legalisiert. Seitdem wächst der Markt und immer mehr „Cannabis Light“-Shops eröffnen im ganzen Land. Bereits seit einigen Wochen hatte sich nun jedoch herauskristallisiert, dass die italienische Regierung darum bemüht ist, CBD und andere Produkte aus Hanf wieder zu verbieten. Ein oberstes Gericht urteilte nun tatsächlich, dass der Verkauf von CBD-Produkten von jetzt an illegal sei.

Seit 2017 stieg die Zahl der CBD-Shops in Italien stetig an. Allein 2018 haben landesweit über 300 solcher „Cannabis Light“-Stores eröffnet und sich über wachsende Kundenzahlen gefreut. Nach dem schnellen Wachstum droht nach nicht einmal drei Jahren nun das Aus für Cannabidiol und co. Italiens oberstes Kassationsgericht hat am Donnerstag entschieden, dass der Verkauf von jeglichen Teilen der Cannabispflanze inklusive Öl, Blättern und Harz illegal sei. Lediglich der lizensierte Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken ist demnach weiterhin legal. Die Branche in Italien ist entsprechend geschockt.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini gab sich hocherfreut über das Urteil. So hatte er bereits auf einer Wahlveranstaltung Anfang Mai verkündet:

„Von heute an werde ich auf Cannabis Straße für Straße, Laden für Laden, Nachbar für Nachbarschaft, Stadt für Stadt in den Krieg ziehen.“

Der umstrittene Politiker hatte im Zuge dessen geschworen, alle CBD Shops schließen zu lassen, da „Drogenkonsum mit allen Mitteln bekämpft“ werden müsse. Dass der Verkauf und Konsum von CBD- und anderen Cannabinoidprodukten jedoch sehr wenig mit dem Konsum von „Drogen“ zu tun hat, interessiert Salvini wenig. Er stützt seine Argumentation auf ein Urteil des obersten Gesundheitsrates in Italien (CSS) aus dem vergangenen Jahr. Hierin stellte der CSS fest, dass die Gefährlichkeit von CBD nicht ausgeschlossen werden könne.

In der aktuellen Regierungskoalition Italiens dürfte dies nun wieder zu einem weiteren Streitthema werden. Die regierungsbeteiligte „Fünf-Sterne-Bewegung“ ist nämlich sogar für eine vollständige Legalisierung von Cannabis im Allgemeinen. Es bleibt also nur zu hoffen, dass hier hinsichtlich CBD noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Der aktuelle Stand bedeutet für CBD jedoch vorerst das Aus in Italien.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.