In Berlin sowie Teilen Frankens und Thüringens fanden in den vergangenen Tagen unangekündigte Durchsuchungen von CBD-Shops statt, bei denen ein Großteil der dort angebotenen Waren beschlagnahmt wurde. Besonders kurios: Sogar Hanfsamen – in jedem gut sortierten Bioladen erhältlich – wurden von den Beamten konfisziert. Auf Herz und Nieren geprüft wurden darüber hinaus die Wohnungen der Ladeneigentümer. Unterstützt wurden die Polizisten von Lebensmittelprüfern.
„Verdacht auf den Handel mit Betäubungsmitteln“, so lautete die Begründung für gleich mehrere Polizeiaktionen in den Berliner Bezirken Friedrichshain und Neukölln. Mit richterlichem Durchsuchungsbefehl durchforsteten Beamten CBD-Shops und stellten einen Großteil der Ware sicher. Bis zu sechs Stunden verbrachten die Polizisten damit, die gesamten Räumlichkeiten sprichwörtlich auf links zu drehen. Im Fokus standen CBD-Blüten, jedoch wurden darüber hinaus auch CBD-Öle und Liquids mitgenommen. Auf der Suche nach illegalen Substanzen wurden sogar Hanfsamen beschlagnahmt; ein Produkt, welches in praktisch jedem Bioladen angeboten wird. Kurioserweise waren zumindest in den Berliner Shops die Kosmetik-Produkte nicht von Interesse der Staatsmacht, obgleich diese unübersehbar mit dem Emblem „CBD“ ausgewiesen sind.
Verbotene Substanzen wurden nicht gefunden
Die Polizeiaktionen wurden mit viel Nachdruck durchgeführt: Insgesamt wurden allein in Berlin Waren im Wert von über 150.000 Euro beschlagnahmt. Etwas widersprüchlich erscheint dabei, dass die Läden nach der Durchsuchung weiter offen bleiben durften und somit die wenigen Produkte, die noch in den Regalen standen, verkauft werden konnten. Selbst die gewaltsame Öffnung von Ofenrohren änderte aber nichts am Ergebnis: Es konnten keinerlei illegale Produkte festgestellt werden. Eine Stellungnahme zum weiteren Verfahren liegt seitens der Berliner Polizei bislang noch nicht vor.
Weitere Razzien in Franken und Thüringen
Mit gleicher Begründung, aber etwas drastischerem Vorgehen, agierte die Polizei in der Region Franken, vor allem in den Städten Würzburg, Coburg und Bamberg. In einem Fall waren die Polizisten gerade im Begriff, sich gewaltsam Zutritt zu einer Wohnung einer CBD-Shop-Inhaberin zu verschaffen, da diese das Klingeln der Polizei unter der Dusche nicht hörte. In Franken und Thüringen wurde gegen insgesamt fünf Männer im Alter von 23, 26, 27 und 53 Jahren ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Fokus standen auch hier lose CBD-Blüten, die nur an wissenschaftliche und gewerbliche Kunden verkauft werden dürfen. Insgesamt beschlagnahmten die Beamten in Franken und Thüringen ebenfalls großen Mengen an Produkten, die im Labor auf ihre Legalität hin untersucht werden. Die Betreiber eines der familiengeführten Geschäfte lässt über die sozialen Medien wissen:
„Wir sind vollkommen erschüttert. Mit den heutigen Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsmaßnahmen wurden wir Zeuge von Verhaltensweisen, die man niemandem wünscht.“
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.
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