In der letzten Woche erreichten uns durchaus sehr verwundernde Neuigkeiten. Ausgerechnet im erzkonservativen Bayern (genauer gesagt in München) sollen nämlich in Zukunft Cannabispflanzen im großen Stil angebaut werden. Das zumindest wünscht sich der derzeitige Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. Er verfolgt damit gleich mehrere Ziele.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter ist seines Zeichens Mitglied der SPD. In Fachkreisen war er schon länger als jemand bekannt, der im Bereich Cannabis als vergleichsweise liberal gilt. So kam es nun, dass dieser sich derzeit dafür einsetzt, dass in Zukunft in München Cannabis angebaut werden darf.

Dieser soll vorrangig dazu dienen, derzeitige Patienten, welche Cannabis von ihrem Arzt verschrieben bekommen, mit ihrer Medizin zu versorgen.

Fakt ist nämlich, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu enormen Lieferengpässen kam und viele Betroffenen auf den Schwarzmarkt zurück greifen mussten, was wiederum illegal ist. Dieter Reiter möchte mit seiner Forderung deshalb vor allem die Kriminalisierung von Cannabispatienten beenden.

Derzeit werden Cannabisblüten als Rohstoff vor allem aus den Niederlanden und aus Kanada bezogen. Da dort die eigene Nachfrage jedoch sehr hoch ist, kann die Nachfrage hierzulande oft nicht bedient werden. So kommt es auch, dass von in Deutschland 32 zugelassenen medizinischen Cannabissorten in der Regel lediglich drei bis sechs verschiedene Sorten verfügbar sind.

Dem Oberbürgermeister Münchens geht es aber nicht nur um medizinisches Cannabis. Vor allem auch die hohe Nachfrage nach CBD-Hanf ist ihm nicht unbekannt, weshalb auch der Anbau von CBD-Pflanzen auf seinem Programm steht. Er selbst sagte dazu kürzlich:

„Meine Fraktion hat auf meine Bitte einen Antrag gestellt, um zu prüfen, ob wir das nicht selber anbauen können. Wir haben durchaus Fläche, das zu tun. Wieso sollen wir das einen Dritten machen lassen. (…) Ich gehe davon aus, dass wir eine Mehrheit im Stadtrat finden.“

Inwiefern Dieter Reiter seine Forderungen durchsetzen können wird, bleibt natürlich noch abzuwarten. Es ist jedoch hoch erfreulich zu sehen, dass auch im konservativen Bayern eine liberale Cannabispolitik möglich ist.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.