Bereits im Februar hatte die WHO die Vereinten Nationen dazu aufgefordert, unter anderem die möglichen Risiken von Cannabidiol neu zu evaluieren und entsprechend einzustufen. Auch in den USA wurde immer wieder gefordert das bislang durch die FDA blockierte Cannabinoid vollständig freizugeben. Am vergangenen Freitag nun fand eine geplante Anhörung zum Thema CBD statt, von der sich viele in der Branche einiges erhoffte. Zum jetzigen Zeitpunkt muss man jedoch leider sagen, dass nach wie vor viele Fragen zu klären sind.

Geplant war die Anhörung für Freitag, den 31.05. und mittlerweile waren zahlreiche Personen geladen, um vor dem Ausschuss der FDA die Meinung der Bevölkerung zu vertreten. In insgesamt über 10 Stunden wurden die Argumente von mehr als 100 verschiedenen Interessensvertretern angehört. Die FDA selbst stellte dabei immer wieder kritische Fragen. Bis es zu einer Entscheidung zur möglichen Freigabe und Regulierung von CBD Produkten kommen wird, wird noch einige Zeit vergehen. Die aktuellen Geschehnisse stimmen einige Experten jedoch nicht allzu positiv.

Insgesamt konnte festgestellt werden, dass die US-Bevölkerung eine enorme Nachfrage nach Cannabidiol hat. Eine Nachfrage, die der Markt gern vollständig legal und reguliert bedienen würde. Eine weitere Erkenntnis der Anhörung war nämlich auch, dass aufgrund einer fehlenden Regulierung immer mehr Hersteller minderwertige Produkte auf den Markt bringen, die oft nicht das enthalten, was sie versprechen. Dies führt dazu, dass viele Kunden verwirrt sind und gar nicht mehr wissen, welchen Marken und Herstellern sie vertrauen können. All dies würde für eine Freigabe durch die FDA sprechen, aber diese hat Zweifel. Ned Sharpless, stellvertretender Kommissar der FDA sagte dazu:

„Während wir eine explosionsartige Entwicklung des allgemeinen Interesses an CBD-haltigen Produkten beobachten können, gibt es nach wie vor vieles, was wir noch nicht wissen. Was wäre zum Beispiel, wenn jemand eine CBD-Lotion aufträgt, daraufhin ein CBD-Getränk trinkt und hinterher noch CBD-Öl zu sich nimmt? Wie viel ist zu viel?“

Die FDA ist also derzeit der Meinung, dass sie nicht über genügend stichhaltige Informationen zu möglichen Nebenwirkungen und Überdosierungen hat. Ein Teil des Problems schien bei der Anhörung jedoch leider auch wieder, dass einige „Experten“ nach wie vor nicht zwischen CBD und THC unterscheiden können. So wurden beispielweise Personen angehört, die darüber berichteten, wie ihr Kind aufgrund von THC-reichem Cannabis abdriftete. Dass dies natürlich nichts mit CBD zu tun hat, scheint nicht immer jedem klar zu sein. Keahey Lanier, Geschäftsführer der HIA (Hemp Industries Association) kommentierte die Anhörung folgendermaßen:

„In der 10-stündigen Anhörung denke ich, dass dem Gremium sowohl gute als auch schlechte Informationen übermittelt wurden. Derzeit besteht also ein Risiko.“

Wie die FDA also letztendlich entscheiden wird, kann bisher nicht prognostiziert werden. Sicher ist aber, dass die Erwartungen vieler Branchenvertreter doch über dem aktuellen Ergebnis lagen.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges Cannabis, rezeptpflichtiges CBD oder freiverkäufliches bzw. legales CBD. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag und dient lediglich der Aufklärung und Informationsweitergabe. Heil- und Nutzversprechen werden ausgeschlossen.